Übersicht
Ein Register wertet ein Druckwerk auf, indem durch das Ausstanzen von Papier Informationen am Katalog sichtbar werden, die eine schnelle Navigation ermöglichen. Diese Veredelung macht aus Ihrem gebundenen Stapel Papier einen verkaufsfördernden Katalog, bzw. ein unverzichtbares Nachschlagewerk. Das Register ist die Bedienungsanleitung eines Druckwerkes.
In der Anfertigung werden dazu Teilstücke einzelner Blätter anhand gedruckter Stanzmarken gegenüber dem Bund ausgestanzt. In der Regel ist das Produkt zu diesem Schritt bereits fertig gebunden oder abgeleimt sowie 3-seitig beschnittenen. Gleichermaßen können Softcover, Hardcover (Festeinbände), Spiral- oder Wire-O-Bindungen sowie Loseblattsammlungen durch ein Register aufgewertet werden.
Register können in einem Ablauf (A) und in mehreren Abläufen (B+C), gestanzt werden, entweder nebeneinander (B) oder untereinander (C).
Winkelregister
Das Winkelregister ist der Klassiker unter den Registertypen. Da hierfür die größten Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen, eignet es sich insbesondere für umfangreiche Produkte und große Auflagen.
Winkel, Schnitthöhe und – tiefe sind weitestgehend variabel, so dass bei der Gestaltung der Registeranzahl und Tabenfläche ein großer Spielraum besteht. Zudem gewährleistet das Winkelregister mit seinen vergleichsweise großen Tabenflächen gute Beschriftungsmöglichkeiten.
Daumenregister
Daumenregister – verdeckt und freiliegend
Bei dieser klassischen Form der Registerstanzung, die auch Fingerholschnitt genannt wird, werden halbrunde Ausschnitte ausgestanzt.
Zu unterscheiden sind das verdeckte und das freiliegende Daumenregister. Beim verdeckten Daumenregister werden nur die Seiten des vorangegangen Registers gestanzt, bei dem Freiliegenden wird durch alle Seiten gestanzt, von der ersten Seite bis zum jeweiligen Beginn des Registers. In dem Fall sollte der Steg zwischen zwei Registern mind. 4 mm betragen.
In der Handhabung sind vor allem Durchmesser von 18 – 22 mm praktisch, da sie einer durchschnittlichen Daumengröße entsprechen. Aber auch andere Durchmesser sind möglich. Es sollte zudem bedacht werden, dass die maximale Stanztiefe bis zu 1 mm geringer ist, als der ausgewählte Durchmesser.
Das Daumenregister eignet sich besonders gut für umfangreiche Kataloge, Wörterbücher oder Ratgeber, die entweder wenige Rubriken oder nur wenig Text auf der ausgestanzten Registertabe haben.
Fahnenregister
Das Fahnenregister hat im Gegensatz zum Winkelregister abgerundete Ecken. Dadurch gewinnt das Fahnenregister an Stabilität und wirkt gefälliger, was es zur idealen Wahl für qualitativ hochwertige Produkte macht. Eselsohren werden auch nach längerem Gebrauch weitgehend vermieden.
Panoramaregister
Beim Panoramaregister, auch Wannenregister genannt, wird ähnlich wie beim Daumenregister ein Ausschnitt ausgestanzt. Es sind Winkel von 90°, 120° und 135° möglich, wobei die inneren Ecken, wie beim Winkelregister, gerundet sind. Beim 90°- Messer gibt es zudem die Möglichkeit, die inneren Ecken eckig auszustanzen. Die maximale Schnitttiefe beträgt in jedem Fall 15 mm und es ist eine bestimmte Messerlänge zu beachten (siehe Tabelle). Die maximale Länge ist über den Messerbestand hinaus durch das sogenannte „knabbern“ erweiterbar. Dabei wird das Stanzmesser der Länge nach mehrfach angesetzt, um eine größere Ausstanzung zu erreichen.
Das Panoramaregister erlaubt, zwei unterschiedliche Informationen wohl geordnet auf einem Ablauf unterzubringen. Somit eignet sich diese exklusive Form hervorragend für mehrsprachige Werke, Gebrauchsanweisungen oder Kalendarien.
Formschnitt
Die Besonderheit des Formschnitts liegt in der Kombination aus einem markanten 90°-Winkel (ohne Rundung) innen und einer fließenden Rundung außen. Die Schnitttiefe beträgt 14 mm.
Durch diese Form wirkt der Schnitt auf den Anwender besonders edel und hebt sich deutlich vom klassischen Winkelregister ab. Durch die starke Rundung verringert sich die Entstehung von Eselsohren, so dass die Drucksache auch nach starker Beanspruchung die Form behält.
Treppenregister
Das Treppenregister wird mittels Glattschnitt mit einer Tiefe von bis zu 50 mm in das Produkt gestanzt. In Einzelfällen ist eine Stanztiefe von bis zu 105 mm möglich. Damit jedes Register sichtbar ist, wird das oberste Register (kleine Seitenzahlen) am stärksten verkürzt. Das Stufenmuster entsteht dadurch, dass die weiter unten liegenden Register schrittweise weniger verkürzt werden.
Es wird zwischen zwei verschiedenen Varianten unterschieden: Treppenregister werden über die gesamte Länge gestanzt, Schuppenregister über die Ecke am Kopf und Fuß.
Diese Art des Registers eignet sich besonders für Produkte mit geringer Auflage und Seitenzahl. Es findet vor allem in Prospekten oder Preislisten Anwendung, wobei je nach Stanztiefe ein Teil der Druckfläche verlorengeht.
Treppenregister
Schuppenregister
Sonderformen
Bis auf wenige physikalische Hindernisse sind bei der Form eines Registers keine Grenzen gesetzt. Es können beispielsweise graphische Elemente eines Firmenlogos genutzt werden, um ein individuelles Register zu kreieren. Mit speziell angefertigten Messern können auch höchste Ansprüche an Individualität und Exklusivität befriedigt werden.